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                |  Römische Brücken-Konstruktion 
                     in  Pollenca, 
                    Mallorca
 
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                | r16b03-b-txt
 Var 04
 
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              Gedanken zur römischen Brücke:Eine bewunderswerte Konstruktion, die Jahrtausende 
              überstanden hat und noch immer funktioniert.
 Im Hinterland sind hohe Berge, sodass der kleine Bach bei starken 
              Regenfällen eine reißende Strömung bekommt. Und 
              dann beweist sich das Know How der Erbauer.
 Die Brücke hatte immer den Vorteil, dass sie nützlich 
              war, deshalb wurden ihre Steine nicht zum Bauen anderer Dinge zweckentfremdet. 
              Sie wurde sogar ausgebessert mit örtlich verfügbaren Steinen, 
              also nicht mit Kostbarkeiten. Für ihre langfristige Erhaltung 
              war das Gefälle wichtig, das von und zur Brückenmitte 
              führt. Da blieb also kein Wasser stehen, das zu den schlimmsten 
              Gebäudezerstörern gehört. Bei starker Strömung 
              wirkte der Vorbau der Mittelstütze wie ein Wellenbrecher (und 
              bei zwar seltenem Eis als Eisbrecher). Ein Teil des frontal auftreffenden 
              Wassers konnte durch die darüberliegende Öffnung abfließen. 
              Andererseits waren die Brückengeländer nicht hoch, sodass 
              ein brausender Strom mit Leichtigkeit darüber hinwegfegen konnte, 
              ohne die stabile Brücke gleich mitzunehmen. Die Brücke 
              war an beiden Seiten in steinigem Grund verankert, konnte also nicht 
              einfach ausgespült werden. Natürlich 
              brauchte man für eine Wasserkonstruktion auch wasserfesten 
              Mörtel, aber den hatten die Römer ja auch schon erfunden.
 Alles in allem: Hut ab, liebe Römer!
 Und liebe Kunstfreunde!   Erkennt 
              Ihr die Ähnlichkeit der Gesamtkonstruktion mit einem Vogel 
              mit ausgebreiteten Schwingen? Das erzeugt den Eindruck von Eleganz 
              und Leichtigkeit trotz hoher Stabilität.
 
 Ein kleiner Hinweis zum linken Bild: die druckentlastende Durchflußöffnung 
              im Mittelpfeiler hat kein gotisches Profil, wie es auf dem oberen 
              Brückenbild scheint, sondern natürlich ein romanisches.
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